Neues Immunsuppressivum Certican übertrifft Azathioprin bei lungentransplantierten Patienten


Neuartiges Medikament Certican von Novartis beeinflusst nachweislich viele Faktoren, die der chronischen Allotransplantat-Dysfunktion und dem späten Transplantatverlust zugrunde liegen

Basel, 14. April - Certican (Everolimus) ist ein neuartiges Immunsuppressivum, das zurzeit untersucht wird und sich in der Endphase der Entwicklung befindet. Es hat sich für die Verhinderung einer akuten Organabstossung und für die Erhaltung der Lungenfunktion bei Patienten nach Lungen- und Herz-/Lungentransplantationen als wesentlich wirksamer erwiesen als Azathioprin. Die neuen Daten wurden den Delegierten der International Society for Heart and Lung Transplantation anlässlich der 23. Annual Meeting and Scientific Sessions vom 9.-12. April in Wien vorgelegt.

Die Verhinderung der akuten Abstossung und die Erhaltung der Lungenfunktion sind ein wichtiges, bisher unerfülltes medizinisches Bedürfnis im Bereich der Lungentransplantation. Wie sich gezeigt hat, beeinflusst der so genannte Zellteilungshemmer Certican viele der Ursachen, die einer chronischen Allotransplantat-Dysfunktion oder einem späten Transplantatverlust zugrunde liegen, wie etwa die akute Abstossung und Gefässremodellierung.

Im Rahmen einer der grössten weltweiten Studien ihrer Art nahmen über 200 Patienten an 33 Zentren in neun Ländern an einer auf drei Jahre ausgelegten randomisierten Doppelblindstudie der Phase III teil. Die Ergebnisse nach den ersten 12 Monaten zeigen:

- Von den Patienten, die zweimal täglich mit 1,5 mg Certican behandelt wurden, erreichten 22% den kombinierten primären Studienendpunkt (>15% Reduktion der Lungenfunktion, Transplantatverlust oder Tod des Patienten) im Vergleich zu 34% der Patienten, die Azathioprin (1,0 - 3,0 mg/kg/Tag) erhielten (p 0.0455)

- Certican übertraf Azathioprin in Bezug auf die Anzahl akuter Abstossungsreaktionen, die eine Behandlung erforderten (8% bei Certican, 32% bei Azathioprin, p <0.001)

- Certican übertraf Azathioprin in Bezug auf den einzelnen Endpunkt von mehr als 15% reduzierter Lungenfunktion (16% der Patienten bei Certican, 28% bei Azathioprin, po0.034).

Alle Patienten erhielten eine standardmässige immunsuppressive Therapie mit einer vollständigen Dosis Neoral® (Cyclosporin-Mikroemulsion) mit oder ohne Kortikosteroide.

Studienleiter Associate Professor Gregory Snell kommentierte: "Die Reduktion der Lungenfunktion ist ein häufiges, problematisches Vorkommnis nach einer Lungentransplantation. Zu den Hauptursachen zählen eine akute Abstossung und eine chronische Allotransplantat-Dysfunktion, die sich bei lungentransplantierten Patienten durch Verödung und Verlust der kleinen Bronchiolen äussert. Deshalb besteht ein dringender Bedarf an Immunsuppressions-Behandlungen mit der Möglichkeit, diese Komplikation zu verhindern. Die beeindruckende Leistung von Certican ist in dieser Hinsicht äusserst vielversprechend."
An derselben Sitzung wurden auch die 24-Monats-Ergebnisse einer grossen internationalen Studie über eine begleitende Verabreichung von Certican versus Azathioprin präsentiert. Diese umfasst über 600 herztransplantierte Patienten. Diese Daten bestätigten die Überlegenheit von Certican gegenüber Azathioprin. Dies in Bezug auf Wirksamkeitsmängel unter Berücksichtigung aller Ursachen sowie bezüglich der akuten Abstossungsraten und der kardialen Allotransplantat-Vaskulopathie. Von dieser ist bekannt, dass sie zum späten Transplantatverlust und zur chronischen Allotransplantat-Dysfunktion beiträgt.

Es ist denkbar, dass diese Merkmale von Certican starke Auswirkungen auf sowohl die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Transplantatempfängern als auch auf die Nutzung medizinischer Behandlungsressourcen haben könnten, indem die Morbidität, Transplantatverluste und Kosten einer verlängerten Hospitalisierung und/oder erneuten Transplantation verringert werden.

Diese Mitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die bekannte und unbekannte Risiken, Unsicherheiten und andere Faktoren beinhalten, die zur Folge haben können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den erwarteten Ergebnissen, Leistungen oder Errungenschaften abweichen, wie sie in den zukunftsbezogenen Aussagen enthalten oder impliziert sind. Einige der mit diesen Aussagen verbundenen Risiken sind in der englischsprachigen Version dieser Mitteilung und dem jüngsten Dokument 'Form 20-F' der Novartis AG, das bei der 'US Securities and Exchange Commission' hinterlegt wurde, zusammengefasst. Dem Leser wird empfohlen, diese Zusammenfassungen sorgfältig zu lesen.

Die Novartis AG (NYSE: NVS) ist ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Pharma und Consumer Health. Im Jahr 2002 erzielte der Konzern einen Umsatz von CHF 32,4 Milliarden (USD 20,9 Milliarden) und einen Reingewinn von CHF 7,3 Milliarden (USD 4,7 Milliarden). Der Konzern investierte rund CHF 4,3 Milliarden (USD 2,8 Milliarden) in Forschung und Entwicklung. Novartis hat ihren Sitz in Basel (Schweiz). Die Novartis Konzerngesellschaften beschäftigen rund 72 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 140 Ländern. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.novartis.com.

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HINWEISE FÜR DIE REDAKTIONEN

  • Patienten, die Organtransplantate erhalten, benötigen Immunsuppressiva, um zu verhindern, dass ihr Immunsystem das empfangene Organ (Transplantat) bekämpft und abstösst. Das Medikament Neoral (Cyclosporin-Mikroemulsion) bildet den Grundstein der Immunsuppression bei Transplantatempfängern. Es ermöglicht ein langfristiges Überleben, wobei aber die Gefahr einer akuten und chronischen Transplantatabstossung bestehen bleibt. Die Häufigkeit der chronischen Allotransplantat-Dysfunktion und vor allem des späten Transplantatverlustes wird von den Standardbehandlungsschemen kaum beeinflusst. Deshalb nimmt die Suche nach zusätzlichen Immunsuppressiva - die synergistisch mit Neoral zusammenwirken können - innerhalb der Transplantationsforschung eine hohe Priorität ein.

  • Bei bis zu 50% der Lungentransplantierten, die mindestens fünf Jahre überleben, erfolgt irgendeine Form von chronischer Allotransplantat-Dysfunktion (auch Bronchiolitis obliterans genannt) (im Vergleich dazu sind es bei Nierentransplantationen von Lebendspendern 23%). Der einzige Faktor, der die Patienten eindeutig für die Entwicklung einer Bronchiolitis obliterans prädisponiert, ist die Anzahl bzw. Stärke der akuten Abstossungsreaktionen.

  • Certican wird in Studien der Phase III mit nierentransplantierten, herztransplantierten sowie nun auch mit lungen- und herz-/lungentransplantierten Patienten gründlich untersucht.

  • Weitere Informationen finden Sie unter http://www.transplantsquare.com, "Virtual Press Office" anklicken.

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