Ergebnisse der Nestlé-Gruppe für das erste Halbjahr 2004: Erhöhung von Umsatz, EBITA und Reingewinn mit rekordhohem operativem Cash flow bestätigen positiven Ausblick auf das Gesamtjahr


 
Ø   Konsolidierter Umsatz stieg um 2,5 Prozent auf CHF 42'454 Millionen
Ø   EBITA-Marge bei konstanten Wechselkursen um 10 Basispunkte erhöht
Ø   Internes Realwachstum beschleunigte sich auf 2,8 Prozent, organisches Wachstum 4,6 Prozent
Ø   Operativer Cash flow stieg um 8,7 Prozent auf rekordhohe CHF 3'347 Millionen, freier Cash flow um 22,3 Prozent
Ø   Reingewinn von CHF 2'838 Millionen und unveränderte Nettomarge von 6,7 Prozent
Ø   Gewinn pro Aktie stieg auf CHF 7.30
 
Peter Brabeck-Letmathe, Vize-Präsident und CEO der Nestlé AG: "Die Ergebnisse von Nestlé für das erste Halbjahr 2004 sind angesichts höherer Rohstoffkosten, schlechter Wetterbedingungen und nach wie vor herausforderungsreicher Geschäftsbedingungen in Westeuropa solide. Die EBITA-Marge liegt bei konstanten Wechselkursen im Vergleich zum Vorjahr um 10 Basispunkte höher und unter Aus­schluss von Erwerbungen und Veräusserungen ergibt sich eine Margenverbesserung um 20 Basis­punkte. Diese Leistung, die trotz gestiegener Rohstoff- und Verpackungskosten sowie erhöhter Investi­tio­nen in unsere Marken erbracht wurde, zeigt, dass unsere Effizienzprogramme auf gutem Wege sind. Ich erwarte eine weitere Beschleunigung des internen Realwachstums im zweiten Halb­jahr und bleibe optimistisch, dass ein organisches Wachstum zwischen 5 und 6 Prozent für das Jahr als Ganzes erreicht werden wird."
 
 
Halbjahreszahlen auf einen Blick
 
 
 
Margen
 
Januar-Juni
2004
Januar-Juni
2003
Januar-Juni 2004
Januar-Juni 2003
Umsatz
CHF     42'454 Mio.
CHF     41'437 Mio.
 
 
EBITA
CHF       5'122 Mio.
CHF       5'045 Mio.
12,1%
12,2%
Reingewinn
CHF       2'838 Mio.
CHF       2'780 Mio.
 6,7%
 6,7%
Gewinn pro Aktie
CHF             7.30
CHF             7.19
 
 
Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit
CHF       3'347 Mio.
CHF       3'080 Mio.
 
 
Internes Realwachstum
Organisches Wachstum
                    2,8%
                    4,6%
                     2,1%
                     5,5%
 
 
 
Vevey, den 18. August 2004  -  Während des ersten Halbjahres 2004 belief sich der konsolidierte Umsatz der Nestlé-Gruppe auf CHF 42'454 Millionen, was einer Steigerung um 2,5 Prozent entspricht. Diese resul­tierte in einer Erhöhung des Reingewinns von 2,1 Prozent auf CHF 2'838 Millionen und einer unveränderten Nettogewinnmarge von 6,7 Prozent. Der Gewinn pro Aktie belief sich auf CHF 7.30, eine Steigerung von 1,5 Prozent gegenüber den letztjährigen CHF 7.19. Der EBITA wuchs um 1,5 Prozent auf CHF 5'122 Mil­lionen. Obwohl die in Schweizer Franken ausgewiesene EBITA-Marge leicht um 10 Basispunkte fiel, erhöhte sich die EBITA-Marge bei konstanten Wechselkursen um 10 Basispunkte. Der Mittelfluss aus Geschäfts­tätigkeit wuchs um 8,7 Prozent auf CHF 3'347 Millionen, während der freie Cash flow um 22,3 Prozent auf CHF 2'002 Millionen anstieg. Diese Ergebnisse wurden trotz höherer Preise für Rohstoffe wie Milch, Kaffee und Zucker sowie für Energie und Verpackungsmaterialien und trotz schlechter Wetterbedingungen und eines schwierigen Geschäftsumfelds in Westeuropa erzielt.
 
 
Umsatz
 
Bei konstanten Wechselkursen verbesserte sich der Umsatz um 3,6 Prozent, während der ausgewiesene Umsatz um 2,5 Prozent wuchs. Das organische Wachstum lag bei 4,6 Prozent, bestehend aus einem inter­nen Realwachstum von 2,8 Prozent (eine Erhöhung gegenüber den 2,1 Prozent im ersten Halbjahr 2003) und Preiserhöhungen von 1,8 Prozent, (3,4 Prozent im Vorjahr), was einem normaleren Wirtschafts- und Währungsumfeld entspricht. Die Stärke des Schweizer Frankens gegenüber den meisten Währungen verrin­gerte den konsolidierten Umsatz der Gruppe um 1,1 Prozent, während die um Übernahmen bereinigten Ver­äusserungen einen negativen Einfluss von 1,0 Prozent hatten.
 
Die Geschäftsbedingungen in Westeuropa blieben während des ganzen ersten Halbjahres herausfordernd und wurden zusätzlich durch schlechte Wetterbedingungen erschwert, die im schroffem Gegensatz zur Hitzewelle von 2003 standen. Dies wirkte sich vor allem auf Speiseeis und Wasser aus. Unter den anderen Kategorien zeigten kulinarische Produkte und Gesundheitsernährung eine gute Leistung. Westeuropa wird während des zweiten Halbjahres eine umfangreichere Serie von Produkteinführungen erleben, was seinen Beitrag zum internen Realwachstum erhöhen sollte. Osteuropa erzielte mit einem organischen Wachstum von nahezu 10 Prozent wiederum eine gute Leistung.
 
Nord- und Südamerika zeigten eine gute Leistung, mit einem internen Realwachstum von 4,0 Prozent und einem organischen Wachstum von 7,3 Prozent. Das Geschäft mit Heimtiernahrung in Nordamerika lief weiterhin gut. Das gleiche gilt für den Geschäftsgang in Lateinamerika, mit hervorragenden Resultaten bei Schokolade und löslichem Kaffee. Brasilien beschleunigte sich nach einem schwachen ersten Quartal und erwartet für das Gesamtjahr Wachstum, während auch Mexiko eine äusserst gute Leistung zeigte. Das Lebensmittelgeschäft (ohne Speiseeis) in den USA verzeichnete ein internes Realwachstum von 1,7 Prozent und ein organisches Wachstum von 2,5 Prozent. Tiefkühlprodukte, die wichtigste Kategorie in diesem Be­reich, standen unter vorübergehendem Druck, während die neuen Produkteinführungen vorbereitet wurden.
 
Asien, Ozeanien und Afrika wiesen gute Resultate aus, trotz andauernder Konflikte im Mittleren Osten und Westafrika. Die Region China (mit Taiwan und Hong Kong) erzielte ein organisches Wachstum von 13,2 Prozent, ein vergleichbares Niveau wie der Mittlere Osten. Japan erbrachte ein internes Real­wachstum von 4,4 Prozent. Internes Realwachstum und organisches Wachstum wurden in allen Regionen der Zone erreicht.
 
Nestlé Waters hatte einen verhaltenen Jahresbeginn. Das organische Wachstum von 10,6 Prozent in Nord­amerika, das fortfahrende Marktanteilsgewinne widerspiegelte, wurde durch eine zurückhaltendere Leistung in Europa getrübt, nicht zuletzt auf Grund des schlechten Wetters im Vergleich mit den ausserordentlich heissen klimatischen Bedingungen des vergangenen Sommers.
 

Umsatz und EBITA-Margen nach Verantwortungsbereichen und geografischen Regionen
 
Jan.-Juni
2004
Jan.-Juni
2003
Jan.-Juni
2004
Jan.-Juni
2004
Jan.-Juni
2003
 
Umsatz
in CHF Millionen
Organisches Wachstum (%)
EBITA-
Margen (%)
EBITA-
Margen (%)
Nahrungsmittel
 
 
 
 
 
  • Europa(a)
  • 13'999
    13'763
    - 0,4
    11,4
    12,2
  • Nord- und Südamerika (b)
  • 13'058
    12'354
    + 7,3
    12,8
    13,7
  • Asien, Ozeanien und Afrika
  • 7'181
    6'834
    + 7,3
    17,8
    17,7
    Nestlé Waters
    4'128
    3'948
    + 2,4
     9,4
     9,6
    Andere Aktivitäten (a) c) (d)
    4'088
    4'538
    + 10,9
    23,9
    17,5
    Total Gruppe
    42'454
    41'437
    + 4,6
    12,1
    12,2
    (a) "Europa" für 2003 unter Ausschluss von Eismann neu berechnet; "Andere Aktivitäten " umfassen Eismann
    (b) Umfasst Einfluss der Akquisition von Dreyer's, ausser für das organische Wachstum
    (c) Vor allem pharmazeutische Produkte, Joint Ventures, Eismann und Trinks
    (d) Umfasst Einfluss der Veräusserung von Trinks
    Alle Berechnungen auf der Grundlage nicht gerundeter Zahlen
     
    Umsatz und EBITA-Margen nach Produktegruppen
     
    Jan.-Juni
    2004
    Jan.-Juni
    2003
    Jan.-Juni
    2004
    Jan.-Juni
    2004
    Jan.-Juni
    2003
     
    Umsatz
    in CHF Millionen
    Organisches
    Wachstum (%)
    EBITA-
    Margen (%)
    EBITA-
    Margen (%)
    Getränke (a)
    10'847
    11'195
    + 3,8
    18,4
    17,2
    Milchprodukte, Nutrition und
    Speiseeis (b)
    11'647
    11'031
    + 4,7
    10,8
    12,2
    Fertiggerichte und Produkte für die Küche
    7'863
    7'573
    + 2,8
    10,9
    11,6
    Produkte für Heimtiere
    4'865
    4'674
    + 7,0
    13,9
    13,7
    Schokolade, Süsswaren und Biscuits
    4'486
    4'415
    + 2,7
     6,6
     6,2
    Pharmazeutische Produkte
    2'746
    2'549
    + 10,6
    30,3
    27,1
    Total Gruppe
    42'454
    41'437
    + 4,6
    12,1
    12,2
    (a) Umfasst den Einfluss der Veräusserung von Trinks
    (b) Umfasst den Einfluss der Akquisition von Dreyer's, ausser für das organische Wachstum
    Alle Berechnungen auf der Grundlage nicht gerundeter Zahlen
     
    Gewinn
     
    Der EBITA der Gruppe erhöhte sich um 1,5 Prozent auf CHF 5'122 Millionen. Bei konstanten Wechselkursen würde die EBITA-Marge für das erste Halbjahr 2004 um 10 Basispunkte höher liegen als während des ersten Halbjahres 2003 und 20 Basispunkte höher, wenn die Auswirkungen von Erwerbungen und Veräusserungen ausgeklammert worden wären. Diese Margenverbesserung, die trotz höherer Rohstoffkosten und erhöhter Investitionen in die Marken erzielt wurde, zeigt, dass die Programme zur Effizienzsteigerung der Gruppe nach Plan verlaufen und unterstreicht das Engagement des Unternehmens, seine Marktpositionen langfristig zu schützen und auszubauen, ohne Rücksicht auf kurzfristige Herausforderungen des Marktes. Der Rein­gewinn erhöhte sich um 2,1 Prozent auf CHF 2'838 Millionen und die Reingewinnmarge blieb unverändert bei 6,7 Prozent. Der Gewinn pro Aktie stieg um 1,5 Prozent auf CHF 7.30.
     
    In Europa sank die EBITA-Marge von 12,2 Prozent im Jahre 2003 auf 11,4 Prozent, vor allem wegen erhöh­ter Marketing- und Verpackungskosten und geringerer Volumen. In Nord- und Süd­amerika ist der Rückgang der EBITA-Marge um 90 Basispunkte die Folge des Einbezugs der Zahlen von Dreyer's in das konsolidierte Ergeb­nis. Dieser reduziert die EBITA-Marge um 120 Basispunkte. Auf vergleichbarer Basis, ohne das Speise­eisgeschäft in den USA für 2003 und 2004, ergibt sich eine Erhöhung der EBITA-Marge um 30 Basis­punkte, vor allem dank starker Leistungen bei der Heimtiernahrung und in Lateinamerika. Die Steigerung der EBITA-Marge um 640 Basispunkte bei den anderen Aktivitäten von 17,5 auf 23,9 Prozent umfasst den positi­ven Einfluss der Veräusserung von Trinks. Auf vergleichbarer Basis, ohne die Zahlen von Trinks, ergibt sich eine eindrückliche Steigerung um 290 Basispunkte, vor allem dank der starken Leistung von Alcon. In Asien, Ozeanien und Afrika stieg die EBITA-Marge von 17,7 auf 17,8 Prozent, was angesichts der steigenden Milchpreise in der Zone ein gutes Resultat darstellt. Mit einem Rückgang von nur 20 Basispunkten wies Nestlé Waters angesichts eines im Vergleich zu 2003 schwächeren Volumenwachstums und tieferer Preise eine solide EBITA-Marge aus.
     
    Die einzelnen Produktegruppen zeigten unterschiedliche Leistungen. Der positive Einfluss der Veräusserung von Trinks verzerrt die Entwicklung der EBITA-Marge bei den Getränken: ohne diese Veräusserung bleibt die Marge nahezu unverändert, mit einer guten Leistung bei den flüssigen Getränken als Folge der Restruk­turierung des entsprechenden Geschäfts in Japan, die eine schwächere Leistung im Wassergeschäft aus­gleicht. Milchprodukte, Nutrition und Speiseeis weisen auf vergleichbarer Basis, ohne das Speiseeis-Geschäft in den USA, eine Erhöhung der EBITA-Marge um 20 Basispunkte auf, was die guten Leistungen bei den gekühlten Milchprodukten und beim kleineren Nutrition-Geschäft unterstreicht. Hinter der leichten Margenerhöhung bei der Heimtiernahrung verbirgt sich eine besonders starke Verbesserung in Nordamerika und eine stabile Leistung in Europa. Die Margen bei Schokolade, Süsswaren und Biscuits erholten sich vom Einfluss der hohen Rohstoffkosten auf die Margen während des ersten Halbjahres 2003. Fertiggerichte und Produkte für die Küche erlebten einen Rückgang der Margen infolge der schwierigen Geschäftsbedingungen in Nordamerika. Die Marge der pharmazeutischen Produkte stieg von 27,1 auf 30,3 Prozent und widerspie­gelte damit die starke Leistung von Alcon.
     
     
    Finanzlage
     
    Nestlé geniesst nach wie vor eine ausserordentlich gesunde Finanzlage. Der Mittelfluss aus Geschäftstätig­keit stieg um 8,7 Prozent auf CHF 3'347 Millionen, während sich der freie Cash flow um 22,3 Prozent auf CHF 2'002 Millionen erhöhte. Die Investitionen in Sachanlagen sanken, in Umsatzprozenten ausgedrückt, leicht, während der Baraufwand für die um Veräusserungen bereinigten Akquisitionen bedeutend reduziert wurde. Die Nettoverschuldung fiel von CHF 21'079 Millionen am Ende der Vergleichsperiode 2003 auf CHF 15'362 Millionen am 30. Juni 2004. Das Verhältnis Nettoverschuldung/Eigenkapital fiel von 59 Prozent Ende Juni 2003 auf 40 Prozent Mitte 2004.
     
     
    Strategie der Gruppe
     
    Nach vier Jahren, während welcher Nestlé durch Akquisitionen eine führende Stellung in Kernbereichen wie Heimtiernahrung und Speiseeis erreichte, sah das erste Halbjahr 2004 erhebliche Veräusserungen von nichtstrategischen Geschäftszweigen in Bereichen wie der Distribution, im kulinarischen Geschäft und bei der Kakaoverarbeitung. Dies steht in Übereinstimmung mit der Strategie der Gruppe, sich auf forschungs­gestützte Lebensmittel und Getränke mit hoher Wertschöpfung zu konzentrieren.
     
    Im Innern hat die Gruppe ihre Ausrichtung auf interne Effizienzsteigerungen durch ihre Programme Target 2004+ and Project FitNes fortgesetzt. Die Umsetzung dieser Programme wurde durch das GLOBE-Projekt erleichtert, das nach wie vor nach Plan verläuft. Diese Initiativen haben es der Gruppe erlaubt, trotz höherer Rohstoff- und Verpackungskosten sowie verstärkter Investitionen in ihre Marken eine verbesserte Leistung zu erbringen. Der Entscheid, trotz höherer Rohstoff- und Verpackungskosten weiter in Marken und Markt­positionen zu investieren, widerspiegelt den langfristigen Charakter der Strategie des Unternehmens.
     
    Ausblick
     
    Die erste Jahreshälfte 2004 sah eine Verschlechterung des allgemeinen Umfelds für Hersteller wegen höhe­rer Rohstoff- und Verpackungskosten. Westeuropa blieb weiterhin ein sehr anspruchsvoller Markt, nicht zu­letzt wegen schlechter Wetterverhältnisse. Andererseits verbesserten sich die Geschäftsbedingungen in Asien, Ozeanien und Afrika sowie Lateinamerika, und in Nordamerika wird für das zweite Halbjahr eine posi­tivere wirtschaftliche Stimmung erwartet. Aus diesen Gründen erwartet die Gruppe eine Beschleunigung des internen Realwachstums, die zum Erreichen des Zieles - organisches Wachstum zwischen 5 und 6 Prozent für das Jahr als Ganzes - beitragen wird. Das Unternehmen erwartet für das Gesamtjahr auch eine höhere EBITA-Marge in konstanten Wechselkursen sowie einen verbesserten Cash flow.