Agfa-Gevaert Jahresabschluss 2004


Mortsel (Belgien) - 10. März 2005 - Agfa-Gevaert erzielte 2004 einen Umsatz von 3.762 Millionen Euro, was einem Rückgang von 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Nettogewinn betrug minus 143 Millionen Euro. Umsatz und Ergebnis waren in hohem Maße durch die Veräußerung von Consumer Imaging beeinflusst, wofür ein außerordentlicher non-cash Buchverlust vor Steuern von 430 Millionen Euro ausgewiesen wurde. Durch die Neuausrichtung auf zwei starke Geschäftsbereiche - Graphic Systems und HealthCare - hat Agfa sein Wachstumsprofil verbessert und ist jetzt weniger anfällig für Konjunkturschwankungen und damit auch profitabler. Nach einem schwachen Jahresanfang zeigte das Handelsumfeld für die beiden fortgeführten Geschäftsbereiche von Agfa eine deutliche Erholung, die sich in einem besonders starken Umsatz und guten Ergebnis im letzten Quartal 2004 bemerkbar gemacht hat.
 
Jahresabschluss
Der Jahresabschluss 2004 von Agfa-Gevaert spiegelt verschiedene Änderungen im Unternehmens-Portfolio des Konzerns wider, deren wichtigste die Veräußerung von Consumer Imaging zum 1. November 2004, die Übernahme des italienischen Druckplattenherstellers Lastra, der seit 1. September 2004 zum Konsolidierungskreis gehört, und die im November 2004 erfolgte Veräußerung der Aktivitäten für Font- und Typografie-Software der Agfa Monotype Corporation waren. Bei einem Vergleich mit 2003 muss auch der außerordentliche Ertrag in
Höhe von 231 Millionen Euro aus der Veräußerung des Arbeitsgebiets Non-Destructive Testing zum Jahresende 2003 berücksichtigt werden.
 
2004 erzielte Agfa einen Jahresumsatz von 3.762 Millionen Euro, ein Rückgang von 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ohne die Auswirkungen von Akquisitionen und Veräußerungen ging der Umsatz um 3,7 Prozent zurück, was fast ausschließlich auf Wechselkursschwankungen zurückzuführen war.
 
Der Anteil der Region Europa am Gruppenumsatz betrug 51,7 Prozent. Auf die NAFTA-Region entfielen 25,4 Prozent, während in der Region Asien/Pazifik und in Lateinamerika 18,5 Prozent bzw. 4,4 Prozent des Gruppenumsatzes erzielt wurden.
 
Der Bruttogewinn belief sich auf 1.497 Millionen Euro, verglichen mit 1.766 Millionen Euro im Vorjahr. Der Rückgang ist auf die kombinierten Auswirkungen von Veränderungen im Unternehmens-Portfolio, ein gestiegenes Umsatzvolumen und nachteilige externe Faktoren wie Preisverfall, gestiegene Rohstoffkosten und Wechselkursschwankungen zurückzuführen. Die Bruttogewinnmarge erreichte 39,8 Prozent, nachdem sie 2003 bei 41,9 Prozent gelegen hatte.
 
Dank fortgesetzter Anstrengungen konnte Agfa seine Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten um 10,9 Prozent auf 969 Millionen Euro senken. Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand belief sich auf 191 Millionen Euro und war damit 18,0 Prozent niedriger als im Vorjahr, was hauptsächlich auf die Veräußerung von Non-Destructive Testing und den Rückgang der Forschungs- und Entwicklungsausgaben bei Consumer Imaging zurückzuführen war.
 
Der übrige Betriebsaufwand betrug 43 Millionen Euro, nach 62 Millionen Euro im Vorjahr.
 
Ohne die außerordentlichen Gewinne und Verluste aufgrund der Veräußerungen lag das operative Ergebnis von Agfa vor Restrukturierungskosten und einmaligen Aufwendungen bei 294 Millionen Euro, gegenüber 384 Millionen Euro im Vorjahr. Die Umsatzrendite erreichte 7,8 Prozent, nach 9,1 Prozent im Vorjahr.
 
Von den angekündigten Restrukturierungskosten und einmaligen Aufwendungen in Höhe von 120 Millionen Euro wurden insgesamt 109 Millionen Euro in 2004 verbucht, während die verbleibenden 11 Millionen Euro in den Abschluss für 2005 einfließen. Diese Kosten beziehen sich hauptsächlich auf die Integration von Lastra, laufende Optimierungsprojekte zur Senkung der Gemeinkosten und die Eliminierung von Remanenzkosten infolge der Veräußerung von Consumer Imaging.
 
2004 wurde ein außerordentlicher Nettoverlust von 312 Millionen Euro verbucht, bedingt durch die Veräußerung von Consumer Imaging (minus 430 Millionen Euro) und der Monotype Corporation (plus 118 Millionen Euro), verglichen mit einem außerordentlichen Ertrag von 231 Millionen Euro im Jahr 2003 aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Non-Destructive Testing.
 
Das operative Ergebnis für 2004 belief sich auf minus 127 Millionen Euro, nach plus 528 Millionen Euro im Vorjahr.
 
Das Finanzergebnis, in dem auch der Finanzaufwand enthalten ist, erreichte minus 56 Millionen Euro, nach minus 71 Millionen Euro im Vorjahr.
 
Der Gewinn vor Steuern betrug minus 183 Millionen Euro, nachdem er 2003 noch 457 Millionen Euro betragen hatte. Aufgrund der Veräußerung von Consumer Imaging wurden Rückstellungen für latente Steuern gebildet, die zu einem Steuerplus von 39 Millionen Euro geführt haben, nach einem Steueraufwand von 135 Millionen Euro im Vorjahr.
 
Der Reingewinn erreichte minus 143 Millionen Euro oder minus 114 Euro-Cent je Aktie, verglichen mit einem Nettogewinn von 323 Millionen Euro bzw. 244 Euro-Cent je Aktie im Vorjahr.
 
Bilanz
Zum Jahresende 2004 belief sich die Summe der Aktiva auf 3,356 Milliarden Euro im Vergleich zu 3,839 Milliarden Euro zum Jahresende 2003.
 
Infolge der Veräußerung von Consumer Imaging wurden Nettovermögenswerte in Höhe von 381 Millionen Euro an AgfaPhoto übertragen, eine vollkommen unabhängig von Agfa operierende Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Nach Berücksichtigung der Veränderungen im Working Capital und der Nettoverschuldung wurde der Transaktionspreis auf 112 Millionen Euro festgesetzt. Agfa hat AgfaPhoto ein vollständig besichertes Verkäuferdarlehen über diesen Betrag gewährt, das über einen Zeitraum von vier Jahren rückzahlbar ist und in der Bilanz als langfristiges Darlehen ausgewiesen ist.
 
Agfa-Gevaert hat seine erheblichen Anstrengungen zur Verringerung des Working Capital fortgesetzt. Die Vorräte gingen von 813 Millionen Euro (600 Millionen Euro ohne Consumer Imaging) zum Jahresende 2003 auf 576 Millionen Euro am Jahresende 2004 zurück. Auf gleicher Basis ist daher der Wert für die Vorräte in Tagen von 121 am Jahresende 2003 auf 107 Ende 2004 zurückgegangen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich auf 744 Millionen Euro, verglichen mit 826 Millionen Euro (637 Millionen Euro ohne Consumer Imaging) zum Jahresende 2003. Die Verbindlichkeiten aus Warenlieferungen und Leistungen erhöhten sich von 304 Millionen Euro (254 Millionen Euro ohne Consumer Imaging) auf 369 Millionen Euro.
 
Die Nettoverschuldung am Jahresende 2004 betrug 193 Millionen Euro, nach 233 Millionen Euro Ende 2003.
 
Das Eigenkapital belief sich auf 1.080 Millionen Euro, gegenüber 1.371 Millionen Euro am Jahresende 2003.
 
Dank einer niedrigen Nettoverschuldung und einer geringen Verschuldungsquote fällt die Bilanz von Agfa nach wie vor sehr solide aus.
 
Cashflow
Der operative Brutto-Cashflow belief sich auf 246 Millionen Euro. Der operative Netto-Cashflow, in dem auch Veränderungen des Working Capital berücksichtigt sind, erreichte 305 Millionen Euro. Der Finanzaufwand betrug 112 Millionen Euro. Damit war Agfa 2004 erneut in der Lage, einen erheblichen freien Cashflow von 193 Millionen Euro zu generieren.
 
Dividende
Obwohl für 2004 in Zusammenhang mit der Veräußerung von Consumer Imaging ein Nettoverlust ausgewiesen wurde, hat der Verwaltungsrat von Agfa beschlossen, seine Zuversicht in die Zukunft zum Ausdruck zu bringen und der Hauptversammlung am 26. April 2005 die Erhöhung der Bruttodividende in Höhe von 50 Euro-Cent je Aktie, zahlbar am 27. April 2005, vorzuschlagen.
 
Geschäftsbereiche
Durch erfolgreiche Veräußerungen und gezielte Akquisitionen ist es Agfa gelungen, sich voll auf Graphic Systems und HealthCare zu konzentrieren, zwei Arbeitsgebiete mit führenden Marktstellungen und klare Wachstumsstrategien: jede zweite Druckerei und jede zweite Klinik weltweit ist Kunde von Agfa. Diese solide Kundenbasis wird der Konzern zusammen mit seinen Kernkompetenzen nutzen, um neue Wachstumsplattformen zu schaffen, d.h. industrieller Inkjet für Graphic Systems und Unternehmens-IT für HealthCare.
 
Der Geschäftsbereich Graphic Systems verzeichnete einen Umsatz von 1.673 Millionen Euro, eine Steigerung um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Übernahmen von Lastra, Dotrix (einem im Inkjetdruck tätigen Unternehmen) und ProImage (einem Anbieter von Software für die grafische Industrie) sowie die Veräußerung von Monotype haben das Umsatzergebnis beeinflusst. Nach einem schwachen Start zum Jahresanfang zeigte der organische Umsatz, ohne die Auswirkungen von Akquisitionen und Veräußerungen, im Jahresverlauf eine kontinuierliche Verbesserung.
 
Die Auswirkungen des deutlich verbesserten Handelsumfelds wurden durch den zunehmenden Preisverfall und gestiegene Rohstoffkosten teilweise wieder aufgehoben. Das operative Ergebnis vor Restrukturierungskosten und einmaligen Aufwendungen erreichte 104,6 Millionen Euro, nach 116,9 Millionen Euro im Vorjahr. Die Umsatzrendite betrug 6,3 Prozent (7,2 Prozent im Vorjahr). Nach Berücksichtigung der Restrukturierungskosten, die hauptsächlich auf die Integration von Lastra und die laufenden Bemühungen zur Optimierung der betrieblichen Effizienz zurückzuführen sind, und des außerordentlichen Ertrags von 118 Millionen Euro aus der Veräußerung von Monotype belief sich das operative Ergebnis auf 170,1 Millionen Euro, nach 90 Millionen Euro im Vorjahr.
 
Graphic Systems hält seine Position als Kosten-, Technologie- und Marktführer auf dem Druckvorstufenmarkt, indem den Kunden komplette Lösungen angeboten werden, die unter anderem Geräte, Verbrauchsgüter, Software und Serviceleistungen umfassen. Der Geschäftsbereich wird seine Spitzenposition auf dem Druckvorstufenmarkt weiter festigen und wird eine führende Position im Wachstumsmarkt des industriellen Inkjet erreichen, indem er neue Standarde aufstellt.
 
Druckvorstufe
2004 konnte Agfa seine weltweit führende Stellung bei Filmen und Druckplatten für die Druckvorstufe behaupten, unter anderem durch die Übernahme von Lastra, ein wichtiger Player auf dem Markt der digitalen Druckplatten. Neben einem verbesserten Marktzugang und Volumenzuwachs erzielt Agfa durch die Übernahme von Lastra Patentrechte in Bezug auf digitale Thermodruckplatten und Chancen auf eine Steigerung der betrieblichen Effizienz. Außerdem hat Agfa neue Standarde gesetzt, indem das Unternehmen zwei wichtige Innovationen auf den Markt gebracht hat - :Azura, die erste chemikalienfreie Thermodruckplatte, deren Umsatzzahlen über den Erwartungen liegen, und die Rasterungs-Software :Sublima, ein Durchbruch hinsichtlich Druckqualität.
 
Agfa bestätigte seine führende Position im wachsenden Software-Segment für die Zeitungsbranche mit der Übernahme von ProImage, einem israelischen Entwickler von browserbasierten digitalen Workflow-Lösungen.
 
Agfa hat mehrere Verträge für Computer-to-Plate-Systeme mit führenden Zeitungskonzernen unterzeichnet, darunter die italienische Zeitung Corriere della Sera, The Daily News of Thailand, Singapore Press Holdings Limited und die Mainichi Shimbun-Gruppe aus Japan, der drittgrößte Zeitungskonzern der Welt.
 
Industrieller Inkjet
Agfa wendet sich jetzt dem neuen Bereich des industriellen Inkjetdrucks zu, der eine solide Plattform für künftiges Wachstum darstellt. Wie in der Druckvorstufe wird Agfa Kunden Komplettlösungen, inklusive Geräte, Verbrauchsgüter, Software und Serviceleistungen auf der Grundlage geschützter Technologien und Partnerschaften mit führenden Industrieunternehmen anbieten. Zu den Partnern gehören etwa Xaar für die Druckköpfe und Thieme für den Siebdruck. Neulich hat Agfa im eigenen Haus entwickelte und produzierte Drucktinten auf der Grundlage eigener Technologie und Patentrecht herausgebracht. Anfang 2004 hat Agfa das belgische Unternehmen Dotrix übernommen, das auf digitale Inkjet-Farbdrucksysteme für die Verpackungsherstellung und den Dekodruck spezialisiert war.
 
Der Umsatz im Geschäftsbereich HealthCare belief sich 2004 auf 1.361 Millionen Euro, nach 1.408 Millionen Euro im Vorjahr. Ohne die Auswirkungen des starken Euro und die Übernahme des französischen Klinik-IT-Unternehmens Symphonie On Line verzeichnete HealthCare einen Umsatzzuwachs von 0,4 Prozent. Der Umsatz litt unter Wechselkursschwankungen und Preisverfall. Nach einem schwachen Jahresanfang verbesserte der Umsatz weiter in der zweiten Jahreshälfte
 
Das operative Ergebnis von HealthCare vor Restrukturierungskosten belief sich auf 225,7 Millionen Euro, nach 275,8 Millionen Euro im Vorjahr. Die Umsatzrendite für das gesamte Jahr betrug 16,6 Prozent vor Restrukturierungskosten (19,6 Prozent im Vorjahr) und war hauptsächlich durch höhere Rohstoffkosten und durch Währungsschwankungen beeinflusst. In der zweiten Hälfte 2004 übertraf HealthCare die Zielvorgaben von 17 Prozent Rendite. Unter Berücksichtigung von Restrukturierungskosten und einmaligen Aufwendungen in Höhe von 32,8 Millionen Euro belief sich das operative Ergebnis auf 192,9 Millionen Euro.
 
HealthCare erwarb 2004 eine führende Position bei unternehmensweiten Informationssystemen für das Gesundheitswesen, baute die führende Marktposition im Bereich der Radiologie aus, dehnte die klinische Bandbreite auf andere Klinikabteilungen aus und entwickelte weitere neue bahnbrechende Imaging-Technologie.
 
Healthcare IT
Erst kürzlich hat Agfa mit der Übernahme von Symphonie On Line im Oktober 2004 und der Übernahme der privaten deutschen GWI AG im Januar 2005 entscheidende Schritte auf seinem Weg zu einem führenden globalen Anbieter von IT-Lösungen für das Gesundheitswesen unternommen. Durch diese Akquisitionen hat Agfa Zugang zu 3.200 Krankenhäusern und Kliniken in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich erhalten. Das ORBIS®-System von GWI ist eine der erfolgreichsten und flexibelsten Klinik-IT-Lösungen. In Kombination mit IMPAX®, dem führenden PACS-System (Picture Archiving and Communication System) von Agfa, wird die ORBIS®-Plattform die Grundlage für künftige Software-Anwendungen für das Gesundheitswesen bilden.
 
Erneuerung des Portfolios und Marktabdeckung
Agfa setzt die Festigung seiner führenden Position in der Radiologie und den Ausbau seiner Präsenz in anderen klinischen Fachbereichen wie Kardiologie, Orthopädie und Frauengesundheit fort. 2004 hat Agfa sein Portfolio mit leistungsfähigeren Systemen in den Segmenten Printer und Computed Radiography (CR) erneuert und viele innovative Produkte und Systeme eingeführt, um die Marktabdeckung zu vergrößern und die Arbeitsabläufe zu optimieren. Außerdem sind Agfa zahlreiche Entwicklungen bei RIS- (Radiologie-Informationssysteme) und PACS-Systemen gelungen. Hierzu gehören verbesserte Workflow-Lösungen für Diagnosezentren, orthopädische Kliniken und integrierte Netzwerke.
 
Wichtige Aufträge
Im Laufe des Jahres 2004 hat Agfa wichtige Großaufträge für seine PACS/RIS-Lösungen erhalten, so etwa den DIN-PACS II-Auftrag der amerikanischen Regierung, der die Erfüllung militärischer Sicherheitsanforderungen durch Agfa bestätigt. In Australien wurde Agfa von Queensland Health beauftragt, das landesweit größte RIS-Projekt zu realisieren. In Europa wurden ebenfalls Großaufträge mit wichtigen Krankenhäusern unterzeichnet. So hat sich Leeds Teaching Hospitals, die größte britische Krankenhausgruppe, für die PACS-Lösung von Agfa als ersten Schritt für eines der umfangreichsten PACS-Programme in Großbritannien entschieden.
 
Der Geschäftsbereich Specialty Products umfasst hauptsächlich die Bereiche Kinefilm, Mikrofilm und Filme für die zerstörungsfreie Prüfung (Lieferungen an General Electric Company). Der Umsatz von Specialty Products belief sich 2004 auf 129 Millionen Euro, und das operative Ergebnis vor Restrukturierungskosten erreichte 10,8 Millionen Euro.
 
Ergebnisse für das vierte Quartal
Im vierten Quartal 2004 wurde die Veräußerung von Consumer Imaging abgeschlossen (1. November), die Monotype Corporation wurde verkauft (5. November) und Symphonie on Line wurde übernommen (6. Oktober). Ohne Währungseinflüsse und die Veränderungen im Unternehmens-Portfolio verzeichnete Agfa eine deutliche Umsatzsteigerung von 4,7 Prozent. Im vierten Quartal 2004 erreichte Agfa einen Umsatz von 935 Millionen Euro, was einem Rückgang von 10,7 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum entspricht.
 
Der Bruttogewinn für das Quartal betrug 342 Millionen Euro, verglichen mit 415 Millionen Euro im vierten Quartal 2003.
 
Da Agfa seinen Betriebsaufwand gegenüber dem vierten Quartal 2003 um 23 Prozent deutlich senken konnte, erhöhte sich das operative Ergebnis vor Restrukturierungskosten und außerordentlichen Erträgen aus Veräußerungen um fast 4 Prozent auf 81 Millionen Euro, nach 78 Millionen Euro im vierten Quartal 2003.
 
Die Umsatzrendite verbesserte sich ganz erheblich von 7,4 Prozent auf 8,7 Prozent.
 
Der erwartete Verlust in Höhe von 430 Millionen Euro aus der Veräußerung von Consumer Imaging war bereits Ende Juni verbucht worden und wirkte sich daher nicht auf die Gewinn-und-Verlust-Rechnung für das vierte Quartal aus. Andererseits ist im vierten Quartal ein außerordentlicher Ertrag von 118 Millionen Euro aus dem Verkauf von Monotype ausgewiesen, während ein Ertrag von 231 Millionen Euro aus dem Verkauf von Non-Destructive Testing im vierten Quartal 2003 verbucht worden ist.
 
Wie bereits früher mitgeteilt, hat Agfa im letzten Quartal 2004 beträchtliche Restrukturierungskosten in Höhe von 56 Millionen Euro verbucht. Einschließlich dieser Restrukturierungskosten und der außerordentlichen Erträge erreichte das operative Ergebnis 143 Millionen Euro, nach 268 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum.
 
Der Nettogewinn belief sich auf 69 Millionen Euro, nach 189 Millionen Euro im Vorjahr.
 
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Graphic Systems erreichte 468 Millionen Euro, was einer Steigerung von 13 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2003 entspricht. Ohne Währungseffekte, Akquisitionen und Veräußerungen erhöhte sich der Umsatz um 5 Prozent. Die Umsatzrendite vor Restrukturierungskosten und Veräußerungen stieg auf 5,5 Prozent, nach 5,3 Prozent im vierten Quartal 2003.
 
Nach Restrukturierungskosten und außerordentlichen Erträgen belief sich das operative Ergebnis von Graphic Systems auf 106,6 Millionen Euro.
 
Der Umsatz des Geschäftsbereichs HealthCare fiel vor allem in den letzten drei Monaten des Jahres 2004 sehr positiv aus und erhöhte sich um 4,9 Prozent auf 382 Millionen Euro. Ohne Währungseffekte und die Übernahme von Symphonie On Line, die 6 Millionen Euro zum Umsatz beitrug, betrug die Steigerung sogar 7,4 Prozent. Das neue Sortiment der Computed Radiography-Systeme und die deutlich höheren Verkaufszahlen von Hardcopy-Printern und Verbrauchsmaterial haben mit zu diesem Erfolg beigetragen.
 
Auch die Profitabilität hat sich verbessert. Das operative Ergebnis vor Restrukturierungskosten erreichte 76,6 Millionen Euro, eine Steigerung von 14,7 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2003. Die Umsatzrendite lag damit bei über 20 Prozent, verglichen mit 18,4 Prozent im gleichen Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis von HealthCare nach Restrukturierungskosten und einmaligen Aufwendungen belief sich auf 56,0 Millionen Euro.
 
Ausblick
Seit der Einführung des Horizon-Plans im Jahr 2001 hat Agfa seine betriebliche Effizienz deutlich gesteigert, sein Working Capital in erheblichem Umfang abgebaut und sein Unternehmens-Portfolio grundlegend neu ausgerichtet. Anfang 2005 hat Agfa ein Umbauprojekt angekündigt, um die Geschäftsbereiche Graphic Systems und HealthCare zu vollständig unabhängig operierenden Arbeitsgebieten innerhalb von Agfa umzugestalten.
 
Obwohl Agfa wohl auch 2005 weiter unter negativen äußeren Faktoren wie gestiegenen Rohstoffkosten und Währungsschwankungen zu leiden haben wird, werden die Einsparungsprogramme, die Ende 2004 gestartet wurden, sich positiv auf die Ergebnisse auswirken.
 
Agfa hat die Zuversicht, dass die beiden Geschäftsbereiche, HealthCare und Graphic Systems, ihren Umsatz steigern werden, vorgehend aus dem neuausgerichtetem Portfolio und gefestigt durch die gezielten Akquisitionen der letzten Jahre.
 
 
Konsolidierte Kennzahlen für 2004 (*)
 
Mio. Euro
2004
2003
Änderung gegenüber dem Vorjahr
Änderung gegenüber dem Vorjahr ohne Währungseffekte und Veränderungen im Portfolio (**)
Nettoumsatz
3.762
4.215
-10,7%
-0,3%
- Graphic Systems
1.673
1.622
3,1%
1,6%
- HealthCare
1.361
1.408
-3,3%
0,4%
- Consumer Imaging
599
870
n.z.
n.z.
- Specialty Products
129
315
n.z.
n.z.
Bruttogewinn
1.497
1.766
-15,2%
 
Operatives Ergebnis vor Restrukturierungskosten /einmalige Aufwendungen und außerordentliche Gewinne / Verluste aufgrund von Veräußerungen
294
384
-23,4%
 
- Graphic Systems
104,5
116,9
-10,6%
 
- HealthCare
225,7
275,8
-18,2%
 
- Consumer Imaging
-46,7
-46,0
-1,5%
 
- Specialty Products
10,8
36,9
-70,7%
 
Außerordentliche Gewinne /
Verluste aufgrund von Veräußerungen
-312
231
   
Restrukturierungskosten /einmalige Aufwendungen
-109
-87
25,3%
 
Operatives Ergebnis
-127
528
-124,1%
 
Nicht operatives Ergebnis (***)
-56
-71
21,1%
 
Gewinn vor Ertragsteuern
-183
457
-140,0%
 
Ertragsteuern
39
-135
128,9%
 
Ergebnisanteil assoziierter Unternehmen
1
1
   
Konzerngewinn
-143
323
-144,3%
 
Operativer Brutto-Cashflow
246
393
-37,4%
 
Operativer Netto-Cashflow (****)
305
522
-41,6%
 
 
(*) testierte, konsolidierte Zahlen, bewertet nach IFRS/IAS-Vorschriften
(**) ohne die Auswirkungen aufgrund der Veräußerung von Consumer Imaging, Monotype und NDT sowie der Akquisition von Dotrix, Lastra, ProImage und Symphonie On Line
(***) Finanzergebnis
(****) unter anderem entsprechen die Veränderungen im Working Capital dem Unterschied zwischen dem operativen Brutto- und Netto-Cashflow
 
 
 
 
Konsolidierte Kennzahlen für das vierte Quartal 2004 (*)
 
Mio. Euro
Viertes Quartal 2004
Viertes Quartal 2003
Änderung gegenüber dem Vorjahr
Änderung gegenüber dem Vorjahr ohne Währungseffekte und Veränderungen im Portfolio (**)
Nettoumsatz
935
1.047
-10,7%
4,7%
- Graphic Systems
468
414
13,0%
5,0%
- HealthCare
382
364
4,9%
7,4%
- Consumer Imaging
51
190
n.z.
n.z.
- Specialty Products
34
79
n.z.
n.z.
Bruttogewinn
342
415
-17,6%
 
Operatives Ergebnis vor Restrukturierungskosten /einmalige Aufwendungen und außerordentliche Gewinne / Verluste aufgrund von Veräußerungen
81
78
3,8%
 
- Graphic Systems
25,8
21,9
17,8%
 
- HealthCare
76,6
66,8
14,7%
 
- Consumer Imaging
-22,9
-19,9
-15,1%
 
- Specialty Products
1,5
9,0
-83,3%
 
Außerordentliche Gewinne /
Verluste aufgrund von Veräußerungen
118
231
-48,9%
 
Restrukturierungskosten /einmalige Aufwendungen
-56
-41
36,6%
 
Operatives Ergebnis
143
268
-46,6%
 
Nicht operatives Ergebnis (***)
-15
-16
-6,3%
 
Gewinn vor Ertragsteuern
128
252
-49,2%
 
Ertragsteuern
-60
-64
-6,3%
 
Ergebnisanteil assoziierter Unternehmen
1
1
   
Konzerngewinn
69
189
-63,5%
 
Operativer Brutto-Cashflow
41
104
-60,6%
 
Operativer Netto-Cashflow (****)
125
212
-41,0%
 
 
(*) testierte, konsolidierte Zahlen, bewertet nach IFRS/IAS-Vorschriften
(**) ohne die Auswirkungen aufgrund der Veräußerung von Consumer Imaging, Monotype und NDT sowie der Akquisition von Dotrix, Lastra, ProImage und Symphonie On Line
(***) Finanzergebnis
(****) unter anderem entsprechen die Veränderungen im Working Capital dem Unterschied zwischen dem operativen Brutto- und Netto-Cashflow
 
 
 
Konsolidierte Bilanz
 
Bilanz (Mio. Euro)
31.12.2004
31.12.2003
Summe der Aktiva
3.356
3.839
Vorräte
576
813
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
744
826
Netto-Finanzschulden
193
233
Eigenkapital
1.080
1.371
 
 
 
In Euro-Cent
Gewinn
je Aktie
Operatives Ergebnis je Aktie
Gewichtete Anzahl der zur Berechnung herangezogenen Aktien
Normale Bruttodividende pro Aktie
2004
-114
-101
126.008.540
60
2003
244
400
132.045.438
50*
 
(*) 2003 wurde eine außergewöhnliche Dividende von 25 Euro-Cent zufolge der Veräußerung von NDT hinzugefügt.
 
 
Textende
 
 
Ansprechpartner
 
Agfa-Gevaert
Nancy Glynn
Vice-President Communications
Tel.: +32 (0)3 444-8000
Fax: +32 (0)3 444-4485
E-Mail: nancy.glynn@agfa.com
 
Hinweis für Journalisten: die Pressekonferenz Beginnt um 11.00 Uhr MEZ.

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