Ergebnisse einer randomisierten Studie, die zeigen, dass Cenobamat als Zusatztherapie die Anfallskontrolle bei Erwachsenen mit unkontrollierten fokalen Anfällen signifikant verbessert, in der Fachzeitschrift Neurology(1) veröffentlicht


28 % der Patienten, die Cenobamat erhielten, erreichten während der Erhaltungsphase der Studie Anfallsfreiheit (null Anfälle), gegenüber 9 %, die Placebo erhielten.1

Darüber hinaus wurden in der Zeitschrift Epilepsia Zwischenergebnisse der laufenden Phase-3-Sicherheitsstudie zu Cenobamat als Zusatztherapie veröffentlicht.2

Der Zwischenbericht zeigt eine hohe Retentionsrate von 83 % nach sechs Monaten und, dass die Behandlung bei Erwachsenen mit unkontrollierten fokalen Anfällen im Allgemeinen sicher und gut verträglich ist.2

ZUG, Schweiz, May 26, 2020 (GLOBE NEWSWIRE) -- Arvelle Therapeutics, ein aufstrebendes biopharmazeutisches Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, Patienten mit ZNS-Störungen innovative Behandlungen anzubieten, hat heute die Veröffentlichung einer bedeutenden Studie (Studie 013) in Neurology, der offiziellen Zeitschrift der American Academy of Neurology (AAN), bekanntgegeben. Die vorgelegten Daten deuten darauf hin, dass, im Vergleich zu Placebo, ein signifikant höherer Anteil von Erwachsenen mit fokal beginnenden unkontrollierten Anfällen während der Erhaltungsphase Anfallsfreiheit (keine Anfälle) (28 % gegenüber 9 %; p = 0,0001) erreichen konnte, wenn sie mit einer Zusatztherapie mit Cenobamat behandelt wurden.1 Darüber hinaus wurden die Zwischenergebnisse einer laufenden Phase-3-Sicherheitsstudie zu Cenobamat bei 1339 Erwachsenen mit unkontrollierten fokalen Anfällen (Studie 021) in Epilepsia, der offiziellen Zeitschrift der Internationalen Liga gegen Epilepsie (International League Against Epilepsy – ILAE), veröffentlicht. Der Zwischenbericht zeigt eine hohe Retentionsrate von 83 % nach sechs Monaten und in der Studie wurde gezeigt, dass Cenobamat als Zusatztherapie generell sicher und gut verträglich ist.

Veröffentlichung der Studie 013 in Neurology

In dieser doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Studie wurden 222 Patienten mit unkontrollierten, fokal beginnenden Anfällen, die 1-3 Antiepileptika einnahmen, auf einmal täglich Placebo oder Cenobamat 200 mg randomisiert, um die Sicherheit und Wirksamkeit in einer 12-wöchigen doppelblinden Behandlungsphase zu untersuchen, die eine 6-wöchige Titrationsphase und eine 6-wöchige Erhaltungsphase umfasste. Im Durchschnitt hatten Patienten, die an der Studie teilnahmen, 6,5 Anfälle pro Monat. Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie gehörte eine signifikant stärkere Verringerung der mittleren Anfallshäufigkeit mit Cenobamat im Vergleich zu Placebo (56 % gegenüber 22 %; p < 0,0001), und signifikant mehr Cenobamat-Patienten erreichten während der doppelblinden Behandlungsphase eine Verringerung der Anfallshäufigkeit um 50 % oder mehr im Vergleich zu denen in der Placebogruppe (50 % gegenüber 22 %; p < 0,0001). Post-hoc-Analysen der Erhaltungsphase zeigten außerdem, dass signifikant höhere Prozentsätze der Patienten, die Cenobamat einnahmen, im Vergleich zu Placebo Anfallsreduktionsraten von ≥ 75 % (39 % gegenüber 21 %; p = 0,0019), ≥ 90 % (34 % gegenüber 9 %; p < 0,0001) und 100 % oder null Anfälle (28 % gegenüber 9 %, p = 0,0001) erreichten.1

Zu den behandlungsassoziierten unerwünschten Ereignissen (TEAEs), die bei > 10 % der Patienten in beiden Gruppen (Cenobamat vs. Placebo) auftraten, gehörten Schläfrigkeit (22 % ggü. 12 %), Schwindel (22 % ggü. 17 %), Kopfschmerzen (12 % ggü. 13 %), Übelkeit (12 % ggü. 5 %) und Müdigkeit (11 % ggü. 6 %). Die Studienabbruchraten bei allen randomisierten Patienten waren in der cenobamat-Gruppe (n = 11, 10 %) und der Placebo-Gruppe (n = 10, 9 %) ähnlich.1

Dr. Ilise Lombardo, Mitbegründerin und Chief Medical Officer von Arvelle Therapeutics, kommentierte die Studienergebnisse wie folgt: „Diese Studie stellt einen wichtigen Fortschritt in der Entwicklung von Cenobamat für erwachsene Patienten mit fokal beginnenden Anfällen dar, und ihre Veröffentlichung in Neurology verstärkt die Evidenz für die Wirksamkeit und Sicherheit von Cenobamat. Die Studienergebnisse legen nahe, dass Cenobamat eine potenzielle Behandlungsoption für Patienten darstellen kann, die trotz der verfügbaren Behandlungen weiterhin Anfälle haben.“

Zwischenbericht der Phase-3-Sicherheitsstudie (Studie 021) in Epilepsia

Gleichzeitig mit der Veröffentlichung in Neurology wurde ein Zwischenbericht einer laufenden, offenen Phase-III-Sicherheitsstudie zu Cenobamat bei 1339 Erwachsenen mit unkontrollierten fokalen Anfällen in der Zeitschrift Epilepsia veröffentlicht. In dem Bericht wurden keine neuen Sicherheitsprobleme mit Cenobamat als Zusatztherapie festgestellt. Darüber hinaus wurde über sechs Monate hinaus eine hohe Retentionsrate von 83 % beobachtet, und es wurden keine Fälle des DRESS-Syndroms, eines Arzeimittelexanthems mit Eosinophilie und systemischen Manifestationen, gemeldet.2

Dr. Ilise Lombardo zu dem in Epilepsia veröffentlichten Bericht: „Viele Patienten mit Epilepsie setzen ihre Medikamente gegen Krampfanfälle aufgrund unerträglicher Nebenwirkungen oder mangelnder Wirksamkeit ab, was ihre Möglichkeiten und Chancen zur Kontrolle von Krampfanfällen vermindert. Die in diesem Zwischenbericht festgestellten hohen Retentionsraten von 83 % bedeuten, dass möglicherweise mehr Menschen von Cenobamat profitieren können. Die Retentionsraten liefern einen Hinweis auf das klinische Gesamtergebnis und dienen als kombiniertes annäherndes Maß für die Wirksamkeit und Verträglichkeit im Zeitverlauf.3 Es ist auch beruhigend zu sehen, dass keine Fälle des DRESS-Syndroms aufgetreten sind, was darauf hindeutet, dass der Beginn einer Behandlung mit Cenobamat in einer niedrigen Dosis und die Durchführung eines einfachen und langsamen Titrationsplans das DRESS-Risiko minimieren könnten.“

„Beide Studienergebnisse legen nahe, dass Cenobamat eine wichtige Rolle bei der Überwindung der anhaltenden Belastung für eine erhebliche Anzahl von Patienten mit Epilepsie spielen kann, die trotz der verfügbaren Behandlungen weiterhin Anfälle haben. Diese Ergebnisse sind für viele Patienten mit fokal beginnender Epilepsie sehr ermutigend“, fügte sie hinzu.

Im März 2020 hatte Arvelle bekanntgegeben, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) den Zulassungsantrag für Cenobamat als Zusatztherapie bei fokal beginnenden Anfällen bei Erwachsenen mit Epilepsie angenommen hat. Diese Validierung des Zulassungsantrags bestätigt, dass der Antrag von Arvelle vollständig ist, und markiert den Beginn des Beurteilungsverfahrens für Cenobamat.

In Europa leiden schätzungsweise sechs Millionen Menschen an Epilepsie3 und ungefähr 40 % der erwachsenen Patienten mit fokaler Epilepsie haben nach der Behandlung mit zwei Antiepileptika nur eine unzureichende Kontrolle über die Anfälle.4

Weitere Informationen zur Veröffentlichung der Studie in Neurology finden Sie unter diesem Link.

Weitere Informationen zur Veröffentlichung der Studie in Epilepsia finden Sie unter diesem Link.

Über Studie 013 (NCT01397968)1
Die Studie 013 ist eine multizentrische, doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte Studie zur Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit von cenobamat 200 mg als Zusatztherapie bei Erwachsenen (im Alter zwischen 18 und 65 Jahren) mit unkontrollierten, fokal (partiell) beginnenden Anfällen. In der Studie wurden 222 Patienten randomisiert (113 erhielten Cenobamat und 109 erhielten Placebo) und 90 % der Patienten sowohl in der Behandlungs- als auch in der Placebogruppe schlossen die Doppelblindbehandlung ab. Die Patienten müssen vor der Randomisierung mindestens 12 Wochen lang 1-3 Antiepileptika in stabilen Dosen eingenommen haben und setzten während des doppelblinden Behandlungsabschnitts die Einnahme von Antiepileptika in stabilen Dosen fort.
Der primäre Endpunkt der Studie war die prozentuale Veränderung der mittleren Anfallshäufigkeit (gegenüber dem Ausgangswert) pro 28 Tage während der Doppelblindbehandlung. 

Über Studie 021 (NCT02535091)2
Die Studie 021 ist eine große, globale, multizentrische, offene Studie der Phase III zur Beurteilung der Sicherheit von Cenobamat als Zusatztherapie bei Erwachsenen (im Alter zwischen 18 und 70 Jahren) mit unkontrollierten, fokal (partiell) beginnenden Anfällen trotz Behandlung mit mindestens einem Antiepileptikum. Cenobamat wurde mit einer Anfangsdosis von 12,5 mg/Tag mit anschließender Dosiserhöhung in zweiwöchigen Intervallen auf 25, 50, 100 und 200 mg/Tag verabreicht. Weitere Erhöhungen auf 400 mg/Tag unter Beachtung von zweiwöchentlichen 50 mg/Tag-Schritten waren erlaubt. Die Studie wird derzeit noch weiter durchgeführt und die veröffentlichten Ergebnisse sind lediglich Zwischenergebnisse. Diese noch laufende Phase-III-Studie sowie die offenen Fortführungen der komplementären Wirksamleitsstudien bieten zusätzliche Daten über das langfristige Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil von Cenobamat als Zusatztherapie bei Patienten mit unkontrollierter fokaler Epilepsie. 

Über Arvelle Therapeutics
Arvelle Therapeutics ist ein aufstrebendes biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Bereitstellung innovativer Lösungen für Patienten mit ZNS-Erkrankungen spezialisiert hat. Arvelle ist für die Entwicklung und Vermarktung von Cenobamat, einem Antiepileptikum im Prüfstadium, auf dem europäischen Markt verantwortlich. Arvelle hat seinen Hauptsitz in der Schweiz und hat eine Anschubfinanzierung in Höhe von 207,8 Millionen US-Dollar erhalten – eine der größten anfänglichen Finanzierungszusagen für ein auf Europa konzentriertes biopharmazeutisches Unternehmen. Darunter sind Beteiligungen eines globalen Konsortiums, das unter anderem aus NovaQuest Capital Management, BRV Capital Management, LSP, H.I.G. BioHealth Partners, Andera Partners, F-Prime Capital und KB Investments besteht. Weitere Informationen finden Sie unter http://Arvelletx.com.

Über Cenobamat
Cenobamat wurde von SK Biopharmaceuticals und SK life science entdeckt und ist ein neues, von der FDA zugelassenes Antiepileptikum zur Behandlung von partiell (fokal) beginnenden epileptischen Anfällen bei Erwachsenen. Cenobamat ist in den USA zugelassen und ist dort unter dem Handelsnamen XCOPRI® erhältlich. Anfang 2019 hat SK Biopharmaceuticals mit Arvelle Therapeutics einen exklusiven Lizenzvertrag zur Entwicklung und Vermarktung von cenobamat in Europa abgeschlossen.

Es wird angenommen, dass Cenobamat durch einen einzigartigen, doppelten, komplementären Wirkmechanismus funktioniert: Verstärkung der inhibitorischen Ströme durch positive Modulation von GABAA-Rezeptoren an einer Nicht-Benzodiazepin-Bindungsstelle und Verringerung der exzitatorischen Ströme durch Hemmung des anhaltenden Natriumstroms und Verstärkung des inaktivierten Zustands spannungsaktivierter Natriumkanäle.

Die Langzeitdaten von Cenobamat werden in den offenen Verlängerungen der doppelblinden placebokontrollierten Studien sowie in der offenen Studie zur Sicherheit bei Erwachsenen mit fokal beginnenden Anfällen weiter untersucht. Außerdem wird Cenobamat in einer laufenden randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie zur Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit als Zusatztherapie bei Patienten mit primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen untersucht (NCT03678753).

Quellennachweise:

  1. Chung SS et al. Randomized phase 2 study of adjunctive cenobamate in patients with uncontrolled focal seizures. Neurology 14. Mai 2020. https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000009530 Letzter Zugriff am 16. Mai 2020.
  2. Sperling ME et al. Cenobamate (YKP3089) as adjunctive treatment for uncontrolled focal seizures in a large, phase 3, multicenter, open‐label safety study. Epilepsia 12. Mai 2020. https://doi.org/10.1111/epi.16525. Letzter Zugriff am 13. Mai 2020. 
  3. Guideline on clinical investigation of medicinal products in the treatment of epileptic disorders. CHMP Draft. 26. Juli 2018
    https://www.ema.europa.eu/en/documents/scientific-guideline/draft-guideline-clinical-investigation-medicinal-products-treatment-epileptic-disorders-revision-3_en.pdf Letzter Zugriff am 18. Mai 2020.
  4. Epilepsy Alliance Europe. Background information.
    https://www.epilepsyallianceeurope.org/about/background/ Letzter Zugriff am 8. November 2019.
  5. Chen Z et al. Treatment Outcomes in Patients With Newly Diagnosed Epilepsy Treated With Established and New Antiepileptic Drugs: A 30-Year Longitudinal Cohort Study. JAMA Neurol.2018 Mar 1;75(3):279-286.


            

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